Vergangenes Wochenende war man zu Gast in Lappersdorf bei Regensburg. Es trafen die beiden Schlusslichter der Tabelle aufeinander und ein Sieg musste her, wollte man noch Chancen auf den Klassenerhalt wahren, doch in Bestbesetzung gab es darauf auch begründete Hoffnung.

Markus Hinterreiter nutze den unambitionierten Aufbau des Gegners mit dynamischem Spiel aus, d.h. einem frühen Aufmarsch des h-Bauern und die Partie war recht schnell eine Einbahnstrasse. Als Matt schon unweigerlich in Sicht war, streckte der Regensburger Hilge bereits im 25. Zug die Waffen.

Internationaler Meister Herrmann Knoll erreichte mit seinem gewohnt soliden Eröffnungs-Repertoire eine ausgeglichene Mittelspiel-Stellung. Er unterschätzte jedoch die positionelle Stärke der Postierung des weißen Springers auf c4 und musste erst eine Figur geben – wenig später die Partie.

Spitzenspieler Sebastian Bauer experimentierte in der Tarrasch-Variante der französischen Verteidigung, um der Vorbereitung des Gegners zu entgehen. Der ober-österreichische Youngster bestrafte die unpräzise Behandlung der Eröffnung seines Gegner und überspielte diesen in Folge, sodass Trostberg wieder in Führung zog.

FIDE-Meister Reiner Huch glich mit Schwarz aus und konnte seinen Gegner in den nachfolgenden Komplikationen mit einem Qualitätsopfer überlisten. Als das Matt unmittelbar bevorstand, gab sich sein Gegner geschlagen.

Auch Maximilian Mostbauer ließ sich nicht lumpen! Nach harmloser Eröffnung erwies sich der gegnerische Freibauer eher als Schwäche und nachdem er diesen aufgesammelt hatte, war die Konvertierung zum vollen Punkt für ihn ein Leichtes.

Sein großer Bruder, seines Zeichens FIDE-Meiser, erreichte in der englischen Eröffnung eine sehr angenehme Stellung, konnte diese aber nicht konsequent verwerten. So kam der Gegner zunehmends wieder ins Spiel, doch in den Komplikationen um die Zeitkontrolle zeigte sich Mostbauern wieder als Herr über die Lage und so konnte er den vollen Punkt heim fahren.

Johannes „Philidor“ Kern spielte seinen gewohnten Aufbau und konnte den Gegner wie üblich positionell überspielen. Die Konvertierung des resultierenden Leichtfiguren-Endspiels mit Mehrbauer stellte sich als schwerer als angenommen heraus, doch in bereits hoffnungsloser Lage stellte der Gegner auch noch einen Läufer ein, sodass die sofortige Resignation geboten war.

Peter Penn nahm in der Französischen Verteidigung ein Bauernopfer des Gegners im Tausch gegen das Läuferpaar an, doch die positionelle Kompensation des Weißen nahm zunehmends überhand. Penn kämpfte lang und hatte bis zuletzt Chancen die Stellung mittels einer Festung und aktivem König trotz einer Qualität Rückstand zu halten, doch der Regensburger zeigte gute Technik und so musste sich der Alzstädter geschlagen geben.

Am Ende steht ein äußert wichtiger 6 – 2 Auswärtssieg über die nominell schwächste Mannschaft der Liga, der der Trostberger „Ersten“ noch Außenseiter-Chancen auf den Klassenerhalt bewahrt.