Die “Erste” des TSV Trostberg musste vergangenes Wochenende gegen die Spitzenteams aus Franken zwei Niederlagen hinnehmen.
Am Samstag schlug die Mannschaft vom SC NT Nürnberg die Alzstädter klar mit 5,5 – 2,5 Punkten. Großmeister Milov bezwang Markus Hinterreiter mit einem schönen Figurenopfer. Nachdem Hermann Knoll in lange die Aussicht auf ein Remis hatte, gewann Tornike Sanikidze das Läuferendspiel. Selbst Spitzenscorer Florian Mostbauer musste am vierten Brett die Waffen strecken und auch Rudolf Kobl hatte gegen Reiner Heimrath das Nachsehen. Johannes Kern setzte seine hervorragende Form fort und sorgte am achten Brett für den einzigen Lichtblick. Reiner Huch kam gegen Streamer Sebastian Hoffmann über ein Remis nicht hinaus und Christian Weiß schaffte wie so oft nach unangenehmer Stellung aus der Eröffnung mittels zäher Verteidigung am Ende sogar noch Siegchancen zu generieren.
Am Sonntag wartete die nicht minder starke Truppe aus Erlangen. Reiner Huch spielte gewohnt solide und remisierte gegen Florian Ott. Auch Johannes Kern einigte sich in aussichtsreicher Stellung mit seinem starken Gegner auf die Punkteteilung. Hermann Knoll musste sich Stefan Mijovic im Endspiel geschlagen geben. Florian Mostbauer sowie Youngster Mario Hofstadler bezwangen ihre Gegner jeweils im Endspiel. Eine starke Leistung zeigte der Erlanger Eduard Miller, der IM Weiß am zweiten Brett schön schlug. Am Spitzenbrett sah es lange so aus, als ob Markus Hinterreiter einen halben Punkt abklammern könnte, doch im technischen Schwerfigurenendspiel zeigte Großmeister Mons seine ganze Klasse und verwertete mit geduldigen Manövern die strukturelle Schwäche im schwarzen Lager. Auch Rudolf Kobl musste sich Lukas Schulz in aussichtsloser Lage geschlagen geben.
Nach diesem, teils erwarteten, Rückschlag wird es im Kampf um den Klassenerhalt für die Alzstädter sehr wichtig sein im kommenden Ligawochenende in München gegen die Konkurrenten zu punkten.
Die Trostberger Erste landete gegen Kriegshaber am Samstag einen 6-2 Kantersieg. Danach sah es allerdings lange Zeit nicht aus. Simon Reisser schaffte es nach Figurenverlust in der Eröffnung sich bis ins Endspiel zu halten und einen halben Punkt abzuklammern. Markus Hinterreiter drückte am Spitzenbrett stets doch konnte Sebastian Zehnter im Endspiel nicht besiegen. Maximilian Mostbauer remisierte in einer soliden Partie auf Brett 7. Auch Hermann Knoll holte in einer unorthodoxen Aufstellung in der Larsen Eröffnung einen halben Punkt. Dr. Kern setzte im Katalanen zum Gegenangriff an und gewann aufgrund des starken Freibauern die Partie. Rudolf Kobl gewann eine schöne Partie im Vorstoßfranzosen, wo er früh einen Bauern opferte, jedoch über das gesamte Spiel genügende Kompensation hatte. Sowohl Florian Mostbauer als auch Christian Weiß zeigten im ihre überlegene Endspieltechnik sorgten so für einen recht hohen Erfolg der Alzstädter.
Am Sonntag warteten jedoch die bärenstarken Schachfreunde Augsburg und man musste auch noch auf einen Spieler verzichten. So wurde das Spitzenbrett frei gelassen und Großmeister Nikola Djukic trank Tee statt … Florian Mostbauer remisierte nachdem er im Abtausch-Slawen als Schwarzer komfortabel ausgeglichen hatte. Sein Bruder Maximilian erzielte dasselbe Resultat, denn er ließ in einem aus dem abgelehnten Damengambit entstandenen Karlsbad nichts anbrennen. Simon Reisser hatte im Panov Angriff stets etwas Druck, doch im Endspiel kam es auch an Brett 8 zur Punkteteilung. Markus Hinterreiter erzielte in einem Englisch-Holländisch-Hybrid eine angenehme Stellung, doch als die schwarze Dynamik zunahm zeigt IM Pancevski sein können und erzielte den zweiten Punkt für die Augsburger. Hermann Knoll remisierte mit Weiß gegen Aleksandar Vučković. Dr. Kern war dieses Wochenende nicht zu stoppen und erzielte in einem verspäteten Maróczky Aufbau mit schönen Bauernopfer seinen zweiten Sieg. Doch Zarko Vučković hielt ein interessantes Endspiel gegen Christian Weiß Remis, sodass sich die Schachfreunde knapp 4,5-3,5 durchsetzen.
Trostberg steht damit mit bisher drei Siegen und zwei Niederlagen im oberen Mittelfeld. Die schwierigen Aufgaben kommen noch, doch mit dieser Bilanz sollte ein komfortabler Klassenerhalt durchaus machbar sein.
Dr. Kern holte dieses Wochenende zwei Siege.
Ausgelassene Stimmung herrschte nach dem Sieg gegen Kriegshaber beim Italiener in Augsburg. Von vorne nach hinten. Links: Markus Hinterreiter, Simon Reisser, Hermann Knoll, Christian Weiss. Rechts: Florian Mostbauer, Johannes Kern, Maximilian Mostbauer. Nicht auf dem Foto: Rudolf Kobl.
Vergangenen Sonntag wurde der Oberliga Auftakt gegen München Süd-Ost im Trostberger Pfaubräu ausgetragen.
Die Alzstädter gingen dabei kampflos in Führung, weil der Gegner von Markus Hinterreiter an Brett 2 nicht erschien. Rudi Kobl wurde vom weißen Angriff im Katalanen überrollt, doch Veteran Reiner Huch gewann eine taktisch geprägte Partie im Königsinder. Dr. Kern spielte an Brett 8 eine Angriffspartie, aber Schwarz konnte sich an Ende ins Remis retten. Sebastian Bauer bekam es am Spitzenbrett mit Großmeister Marcellin zu tun. Im Turmendspiel zeigte der Franzose jedoch bessere Technik als der Oberösterreicher, sodass die Münchner auch einen Sieg verbuchen konnten. Hermann Knoll überlistete Vladimir Kostic, doch der Großmeister konnte ins Remis entkommen. Die letzten beiden noch laufenden Partien, die den Eröffnungskampf entscheiden sollten, waren die von IM Christian Weiß an Brett 3 und Hannes Windhager. Christian verteidigte ein Endspiel mit Minus-Qualität zäh und klammerte ein für die Mannschaft wichtiges Remis ab. Hannes verwertete einen Extra-Bauern im Turmendspiel zum vollen Punkt und sicherte damit den 4,5 – 3,5 Erfolg.
Die Erste reiste in Unterzahl zum ersten Doppelspieltag in Bamberg.
Trotz nomineller Unterlegenheit gelang am Samstag ein Sieg gegen die Hausherren. Rudolf Kobl sowie die beiden Linzer Maximilian Mostbauer und Mario Hofstadler gewannen ihre Partien. Durch Remisen an den ersten drei Brettern waren die Alzstädter nach dem zweiten Spieltag sogar erstmalig Tabellenführer der Oberliga.
Am Sonntag schien den Trostbergern das Glück abermals hold zu sein. Wieder war man auf dem Papier deutlich unterlegen, doch Siege aller drei Österreicher sowie ein Remis von Markus Hinterreiter am Spitzenbrett brachten den Mannschaftserfolg in greifbare Nähe. Reiner Huch und Rudolf Kobl mussten sich jedoch im Endspiel geschlagen geben und Verstärkung Darius Vogel konnte den Bauernverlust in der Eröffnung trotz zähmen Kampf nicht wett machen.
Somit steht Trostberg nach drei Runden auf Platz fünf und hat sich mit einem guten Start ein komfortables Polster auf den Abstieg herausgearbeitet.
Rudolf Kobl steuerte einen wichtigen Sieg zum Mannschaftserfolg gegen Bamberg bei. Am Sonntag lieferte er sich einen Endspielkrimi mit Bindlachs Marcus Albert.
Aufgrund eines Lade-Stops auf der Autobahn trafen die Gäste aus Bamberg erst kurz vor Mittag ein. Da das siebte Brett der Trostberger nicht besetzt war, gingen die Franken jedoch sofort kampflos in Führung. Reiner Huch einigte sich im Turmendspiel auf die Punkteteilung. Auch die Partie von Mario Hofstadler endete in einem zweischneidigen Mittelspiel aus der katalanischen Eröffnung im Remis. Hermann Knoll verlor gegen Altmeister Pribyl aus Tschechien in schwieriger Stellung eine Figur und damit die Partie. Christian Weiss spielte am Spitzenbrett gewohnt solide und remisierte gegen Youngster Tobias Kolb. Rudolf Kobl war unter Druck nach Beendigung der Partie rechtzeitig zur Arbeit zu kommen und nachdem der Gegner mehrfach das Remis verweigert hatte, nahm er dies doch an, als sich die Partie im Turmendspiel wieder zu Gunsten des Schnaitseers zu neigen begann. Florian Mostbauer schloss eine sehr gut Saison mit einem positionellen Sieg über den Bamberger Hofmann und ist damit wie auch letztes Jahr der Trostberger Topscorer. Markus Hinterreiter konnte gegen Kirill Burdalev eine vorteilhafte, aber sehr komplexe Stellung aus der Eröffnung erreichen. Der Tscheche verteidigte sich allerdings bis ins Endspiel zäh, sodass am Ende die Punkteteilung vereinbart wurde.
Trostberg verliert damit die Begegnung zum Abschluss der Saison, die allerdings auf die Platzierung keinen Einfluss mehr hat, denn der dritte Platz in der Oberliga war schon in der vorhergegangenen Runde sichergestellt worden. Damit erzielen die Alzstädter das beste Ergebnis in der Vereinsgeschichte. Nächste Saison wird die dritt-höchste Liga aufgrund Reform der zweiten Bundesliga noch umkämpfter sein und die Alzstädter eine ähnlich starke Leistung brauchen, um die Klasse zu halten.