Die Erste reiste in Unterzahl zum ersten Doppelspieltag in Bamberg.
Trotz nomineller Unterlegenheit gelang am Samstag ein Sieg gegen die Hausherren. Rudolf Kobl sowie die beiden Linzer Maximilian Mostbauer und Mario Hofstadler gewannen ihre Partien. Durch Remisen an den ersten drei Brettern waren die Alzstädter nach dem zweiten Spieltag sogar erstmalig Tabellenführer der Oberliga.
Am Sonntag schien den Trostbergern das Glück abermals hold zu sein. Wieder war man auf dem Papier deutlich unterlegen, doch Siege aller drei Österreicher sowie ein Remis von Markus Hinterreiter am Spitzenbrett brachten den Mannschaftserfolg in greifbare Nähe. Reiner Huch und Rudolf Kobl mussten sich jedoch im Endspiel geschlagen geben und Verstärkung Darius Vogel konnte den Bauernverlust in der Eröffnung trotz zähmen Kampf nicht wett machen.
Somit steht Trostberg nach drei Runden auf Platz fünf und hat sich mit einem guten Start ein komfortables Polster auf den Abstieg herausgearbeitet.
Rudolf Kobl steuerte einen wichtigen Sieg zum Mannschaftserfolg gegen Bamberg bei. Am Sonntag lieferte er sich einen Endspielkrimi mit Bindlachs Marcus Albert.
Vergangenen Sonntag wurde der Oberliga Auftakt gegen München Süd-Ost im Trostberger Pfaubräu ausgetragen.
Die Alzstädter gingen dabei kampflos in Führung, weil der Gegner von Markus Hinterreiter an Brett 2 nicht erschien. Rudi Kobl wurde vom weißen Angriff im Katalanen überrollt, doch Veteran Reiner Huch gewann eine taktisch geprägte Partie im Königsinder. Dr. Kern spielte an Brett 8 eine Angriffspartie, aber Schwarz konnte sich an Ende ins Remis retten. Sebastian Bauer bekam es am Spitzenbrett mit Großmeister Marcellin zu tun. Im Turmendspiel zeigte der Franzose jedoch bessere Technik als der Oberösterreicher, sodass die Münchner auch einen Sieg verbuchen konnten. Hermann Knoll überlistete Vladimir Kostic, doch der Großmeister konnte ins Remis entkommen. Die letzten beiden noch laufenden Partien, die den Eröffnungskampf entscheiden sollten, waren die von IM Christian Weiß an Brett 3 und Hannes Windhager. Christian verteidigte ein Endspiel mit Minus-Qualität zäh und klammerte ein für die Mannschaft wichtiges Remis ab. Hannes verwertete einen Extra-Bauern im Turmendspiel zum vollen Punkt und sicherte damit den 4,5 – 3,5 Erfolg.
Mit einem deutlich Sieg über den Konkurrenten im Mittelfeld vom SC Gröbenzell sichert sich der TSV Trostberg bereits in der vorletzten Runde den dritten Tabellenplatz. Die Aufstiegsaspiranten SF Augsburg und Nürnberg sind allerdings auch nicht einzuholen.
Markus Hinterreiter erreichte mit Schwarz eine vorteilhafte Stellung aus der Eröffnung und machte in Folge Jagd auf den exponierten König von Weiß. Bereits nach zwei Stunden war Schach-Matt auf dem Brett und damit 1-0 für Trostberg. IM Hermann Knoll überführte aus der Zukertort Eröffnung in eine Struktur mit hängenden Bauern. Einer dieser wurde eingesackt und daraufhin Jagd auf den gegnerischen König gemacht, sodass Schwarz im 32. Zug die Waffen streckte. Reiner Huch schuf sich aus einer Maroczy-Struktur einen starken Freibauern, der vor der Zeitkontrolle die Partie entschied. IM Christian Weiss wählte einen königsindischen Angriff, der allerdings von FM Schuster gekonnte ausgeglichen wurde. Ersatzmann Simon Reisser erzielte ein starkes Remis gegen den Gröbenzeller FIDE-Meister Fössmeier, bei dem er am Schluss sogar selbst besser stand. Florian Mostbauer erreichte in einer abenteuerlichen Partie Dame gegen Turm und Läufer, doch in Anbetracht der weißen Türme und Läuferpaars schien die Lage des schwarzen Königs sehr bedrohlich. Der Oberösterreichte schaffte es jedoch die weiße Initiative abzuwehren und so setzten sich die schwarzen Mehrbauern am Damenflügel durch. Youngster Mario Hofbauer erreichte nach nichtssagender Eröffnung durch gute Behandlung des Mittelspiels eine vorteilhafte Stellung, doch der Gröbenzeller Golder verteidigte sich in Zeitnot gut genug, um ein Remis zu retten. Johannes Kern geriet durch ein taktisches Übersehen ins Hintertreffen und musste sich nach fünf Stunden zäher Verteidigung zum Endstand von 5,5-2,5 geschlagen geben.
Aufgrund eines Lade-Stops auf der Autobahn trafen die Gäste aus Bamberg erst kurz vor Mittag ein. Da das siebte Brett der Trostberger nicht besetzt war, gingen die Franken jedoch sofort kampflos in Führung. Reiner Huch einigte sich im Turmendspiel auf die Punkteteilung. Auch die Partie von Mario Hofstadler endete in einem zweischneidigen Mittelspiel aus der katalanischen Eröffnung im Remis. Hermann Knoll verlor gegen Altmeister Pribyl aus Tschechien in schwieriger Stellung eine Figur und damit die Partie. Christian Weiss spielte am Spitzenbrett gewohnt solide und remisierte gegen Youngster Tobias Kolb. Rudolf Kobl war unter Druck nach Beendigung der Partie rechtzeitig zur Arbeit zu kommen und nachdem der Gegner mehrfach das Remis verweigert hatte, nahm er dies doch an, als sich die Partie im Turmendspiel wieder zu Gunsten des Schnaitseers zu neigen begann. Florian Mostbauer schloss eine sehr gut Saison mit einem positionellen Sieg über den Bamberger Hofmann und ist damit wie auch letztes Jahr der Trostberger Topscorer. Markus Hinterreiter konnte gegen Kirill Burdalev eine vorteilhafte, aber sehr komplexe Stellung aus der Eröffnung erreichen. Der Tscheche verteidigte sich allerdings bis ins Endspiel zäh, sodass am Ende die Punkteteilung vereinbart wurde.
Trostberg verliert damit die Begegnung zum Abschluss der Saison, die allerdings auf die Platzierung keinen Einfluss mehr hat, denn der dritte Platz in der Oberliga war schon in der vorhergegangenen Runde sichergestellt worden. Damit erzielen die Alzstädter das beste Ergebnis in der Vereinsgeschichte. Nächste Saison wird die dritt-höchste Liga aufgrund Reform der zweiten Bundesliga noch umkämpfter sein und die Alzstädter eine ähnlich starke Leistung brauchen, um die Klasse zu halten.
Die Trostberger Erste musste am Sonntag in Unterzahl antreten, sodass ein Brett frei blieb. Da beim Gast aus Weilheim allerdings auch ein Spieler fehlte, stand es zu Beginn des Kampfes 1-1 und das Match sollte an den sechs übrigen Brettern entschieden werden.
Reiner Huch konnte seinen Gegner in eine unangenehme Figurenfesselung bringen, die er dann in einen positionellen Vorteil und schlussendlich zum vollen Punkt umwandelte. Maximilian Mostbauer gewann die Qualität, der Läufer des Gegners war auf der langen Diagonale allerdings so stark, dass die Lage lange unklar war. Nachdem dem Ober-Österreicher der Abtausch aller Schwerfiguren gelang, war der Sieg in trockenen Tüchern. Sebastian Bauer bot in unangenehmer Stellung taktisch Remis, welchem sein Kontrahent aufgrund Zeitnot zustimmte. Auch an Brett zwei gab es eine Punkteteilung, nachdem Ludwig Deglmann den Eröffnungsverteil Windhager’s auszugleichen wusste. Markus Hinterreiter gewann in einer Najdorf-Partie positionell die Oberhand und setzte den Gegner im 30. Zug Matt. Rudolf Kobl geriet im Mittelspiel in eine schlechte Stellung, verteidigte sich allerdings zäh, sodass die Partie fünf Stunden dauerte. Am Schluss schaffte es Klaus De Francesco doch die Partie zu seinen Gunsten zu entscheiden, zu einem Endstand von 5-3. Die Alzstädter sichern damit den dritten Platz in der Oberliga Bayern, wobei der Aufstieg allerdings seit Verlust gegen Augsburg und Nürnberg passé ist.