Auf Wunsch von Seiten Weilheims wurde der Mannschaftskampf der dritten Runde erst am 4. Dezember ausgetragen, dafür bekam Trostberg das Heimrecht.
Markus Pierecker forcierte gegen seinen Landesmann ein Remis aus der Eröffnung, dem Florian Mostbauer mit den schwarzen Steinen schlecht ausweichen konnte. Johannes Kern überspielte Thomas Lochte in einem damenlosen Mittelspiel, gewann eine Figur und behielt auch dann die Nerven als die Stellung ein wenig unübersichtlich wurde. Rudolf Kobl kam gegen FIDE-Meister Klaus De Francesco angenehm aus der Eröffnung und konnte die Partie mittels eines taktischen Tricks bereichts im 26. Zug beenden. Sebastian Bauer vereinbarte am Spitzenbrett in einer interessanten Partie im sizilianischen Richter-Rauser Angriff Remis. Johannes Mörner, der sehr kurzfristig einspringen musste, erfüllte seine Rolle sehr gut und hielt am achten Brett Remis. FIDE-Meister Reiner Huch gelang es seinen Gegner im Dameninder positionell zu überspielen und als dieser Vorteil dann taktischer Natur war gewann er erst die Qualität, dann folgerichtig die Partie. Internationaler Meister Hermann Knoll hielt gegen Guttenthaler Remis, das Läuferpaar kompensierte den schwarzen Mehrbauern. Markus Hinterreiter startete angenehm aus der Eröffnung kam aber nicht zum angelegten Öffnen des Zentrums und wurde so langsam erdrückt. Doch zu diesem Zeitpunkt war der Trostberg Sieg schon perfekt, 5 – 3.
Die Altzstädter empfingen vergangenes Wochenende die bärenstarke Truppe vom SC München Südost, die mit drei Großmeistern anreisten.
Simon Leeb wählte ein ungewöhnliches Abspiel in der slavischen Verteidigung gegen den für Trostberg spielenden oberösterreichischen FIDE-Meister Florian Mostbauer. Bis auf eine Möglichkeit für den Anziehenden verließ die Partie nie die Remisbreite und so einigte man sich auf die Punkteteilung.
FM Reiner Huch geriet gegen einen von Weiß gewählten königsindischen Aufbau in zunehmende Probleme. Erst positioneller Natur, später musste er einen, dann zwei Bauern geben und die Umsetzung des Vorteils war für Pedro Lohinov nur Formsache.
Rudolf Kobl geriet nach einer Theorie-Diskussion im sizilianischen „Drachen“ in taktische Unannehmlichkeiten, denn der Königsangriff des Schwarzen war schneller als sein eigener und so musste er sich nach einer Kombination geschlagen geben, da Matt oder entscheidender Figurenverlust unmittelbar bevor standen.
Maximilian Mostbauer nahm ein Bauernopfer des Schwarzen in einem slavischen Aufbau an, doch mit der nun ramponierten Bauernstruktur waren seine Gewinnversuche deutlich eingeschränkt und so wurde das Remis vereinbart.
Der französische Großmeister Marcelin unterband in einer Karlsbader Struktur den Minoritätsangriff des schwarzen und konnte zunehmend Initiative gegen Sebastian Bauer’s König aufbauen. Eine geschickte Kombination erzwang die Aufgabe des oberösterreichischen Youngsters.
Hannes Windhager verteidigte sich in einer leicht eingeengten Stellung geschickt und konnte im Endspiel unter Bauernopfer zu aktivem Turmspiel kommen. Als Weiß sich infolgedessen gezwungen sah den Bauern zurück zu geben, wurde die Partie Remis gegeben.
Markus Hinterreiter erreichte gegen Großmeister Kosić eine ansprechende Stellung, doch sein Kontrahent aus Montenegro fand geschickt zu Gegenspiel und so musste am Ende Weiß präzise sein, um das Gleichgewicht zu halten.
Johannes Kern geriet aus der skandinavischen Eröffnung in einen Angriff des Weißen und musste eine ramponierte Königsstellung hinnehmen. Diese Bauernschwächen nutze der routinierte Großmeister Kostić im Turmendspiel mit guter Technik aus.
Trostberg unterliegt dem Spitzenreiter München Südost trotz guter Mannschaftsaufstellung klar und wartet weiterhin auf die ersten Mannschaftspunkte.
Da Weilheim zum Abstiegsduell nur zu siebt antrat, gingen die Alzstädter kampflos einen Punkt in Führung.
Mit seinem Standard-Aufbau überspielte Johannes „Philidor“ Kern seinen Gegner Tafertshofer. Erst gewann er den schwachen Isolani-Bauern, dann mittels eines taktischen Tricks den schwarzen Springer und damit gleichbedeutend die Partie.
FIDE-Meister Reiner Huch glich gegen Thomas Lochte in der französischen Verteidigung aus und nahm das Remis-Gebot des Weißen nach zwanzig Zügen an.
Markus Hinterreiter konnte im sog. Abtausch-Slaven die Initiative neutralisieren, führte dann allerdings eine zweischneidige Änderung der Bauernstruktur herbei, die der Österreicher Pierecker im Leichtfiguren-Endspiel auszunutzen wusste und die Partie zum Sieg führte.
FIDE-Meister Florian Mostbauer erspielte sich in der Tarrasch-Variante des abgelehnten Damengambits eine angenehme Stellung. Die von FIDE-Meister de Francesco herbei geführte Materialungleichheit vermochte er konsequent zum vollen Punkt umzusetzen.
Internationaler Meister Hermann Knoll übersah, dass dem Springer in einer unorthodoxen Stellung alle Rückzugsmöglichkeiten genommen waren und der Gegner diesen mit einem einfachen Bauernzug gewinnen konnte. Der weiße Sieg war damit am Spitzenbrett nur noch eine Frage der Zeit.
Hans Huber geriet nach einem taktischen Scharmützel materiell in den Rückstand, verstand es jedoch sich sehr zäh zu verteidigen und konnte die vierstündige Partie sogar Remis halten.
„Taktik-Fuchs“ Simon Reisser opferte eine Leichtfigur für zwei Bauern und verstand es das daraus resultierende Material-Ungleichgewicht im Endspiel für sich zu nutzen und so endete die längste Partie des Tages im Trostberger Sinne.
Am Ende schlagen die Alzstädter Weilheim mit 5-3 und haben damit im Schlussspurt ihre Liga-Bilanz noch aufgebessert. Ein Brett-Punkt fehlt allerdings, um sogar noch an dem Abstiegskonkurrenten aus dem Münchner Umland vorbei zu ziehen. Aufgrund eines günstigen Verlaufs der zweiten Bundesliga Ost sieht es allerdings danach aus als hätte es auch diese Saison wieder für den Klassenerhalt in der Oberliga gereicht.
Die erste Mannschaft des TSV Trostberg Abteilung Schach ist vergangenes Wochenende in die dritte Oberliga Saison in ihrer Vereinsgeschichte gestartet. Empfangen wurde man von den sehr konstant aufgestellten Strategen vom SC Gröbenzell.
FIDE-Meister Florian Mostbauer konnte nach harmloser Eröffnung die Initiative an sich reißen und Drohungen aufstellen, die erst Materialgewinn erzwangen, wenig später die Partie.
Hannes Windhager gab am zweiten Brett mit den schwarzen Stein sein Debut für die Alzstädter. Nach einer interessanten Eröffnungswahl des Gröbenzellers Pieper verließ die Partie nie das dynamische Gleichgewicht und endete unentschieden.
FIDE-Meister Reiner Huch konnte aus der Eröffnung leichten Druck generieren, doch im 36. Zug war eine ausgeglichene Stellung, vielleicht sogar mit Siegchancen auf schwarzer Seite entstanden. Allerdings unterlief seinem Gegner hier ein seltener Fauxpas: Völlig ohne Zwang vergaß sein Gegner die parallel tickende Uhr und als das Plättchen fiel wurde die Partie als Sieg für Trostberg gewertet.
Mit einem temporären Qualitätsopfer konnte internationaler Meister Hermann Knoll seinen Gegner überlisten und eine vorteilhafte Stellung herbeiführen. FIDE-Meister Grawe konnte jedoch im Endspiel Gegenspiel generieren und so endete auch diese Partie Remis.
Peter Penn schaffte es gegen das Londoner System auszugleichen, geriet jedoch im Mittelspiel unter druck und verlor erst einen, wenig später den zweiten Bauern und musste sich somit geschlagen geben.
Neuzugang Rudolf Kobl schaffte es mit den schwarzen Stellung eine ansprechende Stellung herbeizuführen, geriet jedoch dann positionell ins Hintertreffen. Aufgrund fehlender Bauern war auch das Turmendspiel recht aussichtslos und so musste er nach langem Kampf im 50. Zug die Segel streichen.
Routinier Wolfgang Moser spielte eine interessante Partie mit Materialopfern für Initiative auf beiden Seiten. Zum Schluss nahm die Aktivität des Schwarzen jedoch überhand und so ging auch diese Partie zugunsten Gröbenzells aus.
Markus Hinterreiter wurde nach nichtssagender Eröffnung am Spitzenbrett von FIDE-Meister Schuster überspielt. Allerdings gelang es ihm in einem langen Fight über fünf Stunden ein Turmendspiel mit Minusbauern zu verteidigen.
Die inoffizielle Inn-Chiemgau Vereins-Meisterschaft begann mit einem Remis zwischen FIDE-Meister Reiner Huch und dem ehemaligen Klub-Kameraden Michael Heubusch, nachdem der Alzstädter mit den schwarzen Steinen ein ausgeglichenes Mittelspiel erreicht hatte.
Routinier Hans Huber wurde mit einem temporären Bauernopfer in der Caro-Kann-Verteidigung überlistet und musste so recht früh die Segel streichen.
Internationaler Meister Hermann Knoll wählte eine eher unkonventionelle Variante der sizilianischen Verteidigung, doch die Wette ging auf und so hatte er recht früh angenehmes Spiel. Auch ein thematisches Qualitätsopfer auf c3 konnte der Oberösterreicher anbringen, doch der Rosenheimer FIDE-Meister Blaskowski verstand es die Partie im Gleichgewicht zu halten und so endete diese schließlich im Remis.
Sebastian Bauer spielte am ersten Brett gegen den ebenfalls österreichischen internationalen Meister Valery Atlas. Gegen den Scheveningen-Aufbau in der sizilianischen Eröffnung wählte er den Keres-Angriff. Im gebotenen Stil folgten Opfer, Opfer und statt Matt musste der Gegner aufgrund entscheidendem Materialrückstand die Waffen strecken.
Markus Hinterreiter konnte eine Unachtsamkeit seines Gegners Wittmann in der Eröffnung bestrafen und hatte so früh gewinnbringenden Vorteil. Doch die Verwertung dessen gestaltete sich schwieriger als gedacht und so musste der Lokalspieler kämpfen, um am Ende den vollen Punkt heim zu fahren.
Maximilian Mostbauer gelang es trotz Bauernverlust aufgrund des Verbleibs ungleichfarbiger Läufer die Partie in der Remisbreite zu halten. Nach vier Stunden Spiel folgte konsequent die Punkteteilung.
FIDE-Meister Florian Mostbauer wählte die englische Eröffnung, doch dem Schwarzen, Werner Dür, gelang es zunehmend die Initiative zu erringen. Mit präzisem Spiel vermochte es der Oberösterreicher dennoch die Partie zum Unentschieden zu führen.
Den längsten Kampf des Tages lieferten sich Johannes Kern und der Wasserburger Rudolf Kobl. Dem für Pang-Rosenheim aktiven Nachwuchsspieler war zunehmend bewusst, dass er den Trostberger Philidor-Experten schlagen würde müssen, um die Niederlage seiner Mannschaft noch abzuwenden. Doch Kern führte die Partie souverän zum Remis, sodass die Alzstädter in Summe den Lokalrivalen mit 4½-3½ Punkten schlagen.
Mit einem hohen Sieg gegen den direkten Konkurrenten aus Weilheim in der letzten Runde kann man damit sogar noch den vorletzten Platz verlassen. Sollte dies nicht der Fall sein, bleibt es abzuwarten, welche Mannschaften aus der zweiten Bundesliga absteigen und entsprechend vorgeben, wie viele Teams die bayerische Oberliga verlassen müssen. Doch nach derzeitiger Prognose wird den Trostbergern auch ein vorletzter Platz genügen, um sich eine weitere Saison in der dritten deutschen Spielklasse zu halten.